Was bedeuten die Bausteine meiner Webseiten-Adresse? Der Aufbau einer Internet Adresse hat viele Komponenten, aber den meisten Nutzern ist deren Bedeutung nicht bekannt. Wir zeigen dir, wie deine Webadresse aufgebaut ist und welche Auswirkung sie auf Google Suchergebnisse hat. Dabei vergessen wir auch nicht, die wichtigsten Begriffe und Akronyme zu erklären.
Verschiedene Adressen für eine Seite
Die Adresse einer Internetseite, oder auch URL (“Uniform Resource Locator”) genannt, kann verschiedene Bauseine haben und doch jedes Mal zur selben Seite geleitet werden. Folgende Kombinationen sind möglich:
http://www.domaene.com
https://www.domaene.com
http://domaene.com
https://domaene.com
Top Level
Wir beginnen beim Aufbau einer Internet Adresse rechts: “com” (oder org, de, net etc.) bezeichnet die sogenannte Top-Level Domäne (TDL). Diese sagt aus, um welche Art von Webseite es sich handelt. Das kann ein Land sein (de für Deutschland, fr für Frankreich), oder eine globale Organisation (org). Durch die rasant wachsende Zahl von Internetseiten gibt es mittlerweile eine große Auswahl von sogenannten TDLs, z.B. .saarland, . berlin, .tv, .eu oder .shop.
Wer eine neue Internet Adresse registrieren will, sollte sich auf jeden Fall Gedanken über die passende TDL machen. Da die etablierten wie “com” oder “org” so gut wie vergeben sind, will die TDL für die eigene Webseite gut überlegt sein.
Die Domäne
Als eigentliche Domäne bezeichnet man den nächsten Teil: domaene.com.
Dies ist der Name deiner Seite, wie er normalerweise kommuniziert wird. Bei Unternehmen ist es meistens der Name des Unternehmens. Ansonsten sind der Fantasie der Namensgebung keine Grenzen gesetzt.
Die Sub-Domäne
Hier kommen wir zum www-Teil. Er steht für “Word Wide Web” und wird umgangssprachlich mit dem Internet gleichgesetzt. In diesem Zusammenhang fungiert “www” allerdings als Sub- oder Unterdomäne. Es ist nicht zwingend notwendig, “www” zu haben. Gerade heutzutage verzichten viele Internetseiten der Einfachheit halber darauf.
Das Übertragungsprotokoll
Damit die Daten über die verschlungenen Wege des Internets transportiert werden können, bedarf es eines Transport-Protololls. Dies ist der http bzw. https-Part.
Http steht für “Hypertext Transfer Protocol” und wurde 1989 am europäischen Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz entwickelt. Es ist ein wenig in die Jahre gekommen und deswegen verwenden immer mehr Seiten das sichere “https” Protokoll. Das “s” steht dabei für “secure” oder “sicher”. Im Browser erscheint links neben der Internetadresse ein kleines Sicherheitsschloß-Symbol. Https verlangt vom Webseiten-Betreiber ein Sicherheits-Zertifikat, das für die Verschlüsselung der sicheren Verbindung sorgt.
Wenn man einen Shop oder Finanzleistungen (Bank) anbietet und Kundendaten über das Internet abfragt, ist das sichere Protokoll auf jeden Fall ein Muß. Aber man sieht heute immer mehr “normale” Webseiten, die https verwenden. Ganz vorne Zeitungen und große Blogs. Hier soll eine sichere Verbindung mehr Vertrauen und Kompetenz vermitteln. (Daher verwendet auch Wikipedia dieses Protokoll.)
Der Hostname
Schliesslich bezeichnet man den gesamten Aufbau einer Internet Adresse als sogenannten Hostnamen.
Während es relativ einfach ist zu entscheiden, ob man ein sicheres Protokoll “https” oder nur “http” wählt, stellt sich danach die Frage, ob man die Subdomäne “www” braucht.
Bei vielen Internetadressen stellt man fest, dass es keinen Unterschied macht, ob man sie mit oder ohne “www” eingibt, um die Seite aufzurufen. Theoretisch kann man jede Seite so konfigurieren, dass alle am Anfang des Artikels genannten vier Varianten des Hostnamens zur gleichen Seite weiterleiten. Was also tun?
Viele Wege führen nach Rom.com
Um sicher zu gehen, dass der Nutzer fehlerfrei zur Webseite gelangt, ist es ratsam, die Weiterleitung sowohl mit als auch ohne Subdomäne “www” einzurichten. Das ganze kann man zusätzlich auch noch mit “http” und “https” machen, falls man sich für das sichere Protocol entscheidet. Damit hat man die Gewissheit dass, egal wie der Nutzer die URL eintippt, sie immer auf die richtige Seite gelangt.
Leider wird dabei oft übersehen, dass die verschiedenen URLs auch verschieden von Google bewertet werden, solange sie nicht korrekt konfiguriert werden. Ansonsten ist Google nicht sicher, welche die “richtige” Adresse ist und bewertet verschiedene URLs als doppelte Inhalte. Und das wiederum wirkt sich negativ auf das sogenannte SEO aus, d.h. daß deine Seite nicht hoch (oder gar nicht) in Googles Suchergebnissen auftaucht.
Man muss Google daher explizit sagen, welche Adressvariante als diejenige gewertet wird, die zählt. Google haßt doppelt Inhalte und straft dich gnadenlos ab, wenn es diese Information nicht hat.
Wir müssen daher eine sogenannte “Canonical” URL anlegen. Diese bestimmt, welche Google als Original-Adresse wertet, falls es sich um verschiedene Varianten der gleichen URL handelt. So verhindern wir Duplikate und verbessern unser SEO. Angelegt wird diese Information in Googles Search Console (siehe unten).
Die Möglichkeiten beim Aufbau einer Internet Adresse sind vielfältig. Wenn man die Regeln und deren Auswirkung kennt, sollte es bei der Konfiguration keine Probleme mehr geben.