Letzten Mittwoch kündigte Facebook eine wichtige Änderung in seinem neuen Algorithmus an. Das Unternehmen hat jetzt Webseiten im Visier, die durch viel Werbung und wenig (eigenem) Inhalt negativ auffallen. Gesteuert wird das Update durch KI (Künstliche Intelligenz).
Weniger Reichweite
Facebook Werbung, die auf solche negativen Webseiten verlinkt, soll in Zukunft weitaus weniger Reichweite erhalten. Betroffen ist Werbung nicht nur auf Facebook allein, sondern auch auf Instagram und dem Facebook Audience Network.
Das Unternehmen setzt dabei verstärkt künstliche Intelligenz ein, um Seiten von schlechter Qualität zu identifizieren. Aber was meint Facebook in diesem Zusammenhang mit “schlechter Qualität” ?
Was geht nicht ?
Greg Marra, Produkt Manager für den Newsfeed, erklärt, dass das Unternehmen hunderttausende Webseiten identifiziert hat, die den Ansprüchen des neuen Algorithmus-Updates nicht mehr entsprechen. Auf dieser Grundlage hat Facebook neue Kriterien und Qualitätsstandards herausgearbeitet. Und eben diese Erkenntnisse bieten die Grundlage für den selbstlernenden (“machine learning”) Prozess des neuen Rollouts.
Obwohl sich die Kriterien ständig ändern, gibt es einige feste Punkte für die Bewertung einer “schlechten” Webseite im Sinne von Facebook:
- Wenig eigene Inhalte
- Viel Werbung, besonders “nervige” Anzeigen mit irrelevanten, sexualisierten oder ekelerregenden Aussagen (z.B. mit unappetitlichen Bildern)
- Pop-Ups, die den Blick auf den Inhalt versperren
Bei der Umsetzung dieser Punkte benutzt das soziale Netzwerk unter anderem ein Bilderkennungs-Programm, das Webseiten scannt, bewertet und eventuell abstraft. Ohne den Einsatz von künstlicher Intelligenz wäre eine Umsetzung dieser neuen Kriterien nur schwer möglich.
Inhalt und Werbung prüfen
Webseiten-Besitzer sollten sich also nicht nur um die Inhalte, sondern auch um die Qualität der Anzeigen auf ihrer Seite kümmern. Zumal Google auch schon angekündigt hat, seinen Algorithmus in die gleiche Richtung zu ändern.
Für den Seitenbetreiber droht im schlimmsten Fall nicht nur die Abwertung (und Einbruch der Reichweite) einzelner Webseiten, sondern der gesamten Domäne. Im Gegensatz dazu verspricht sich Facebook eine allgemeine Steigerung der Reichweite von Werbung, wenn die “Schmuddelnder” erst einmal aus dem Verkehr gezogen worden sind.