Plötzlich und beinahe unerwartet findet man sie auf fast allen sozialen Kanälen: Die sogenannte “Stories”. Was hat es sich mit dem neuen Phänomen auf sich?
In der Zeit des Mottos “Content is King” verändern sich die Formate der Inhalte unablässig. Wir haben uns mittlerweile an die lineare Darstellung von Beiträgen im Facebook-Newsfeed gewöhnt. Aber neue Formen von Inhalten entwickeln sich und finden schnell ihr eigenes Publikum.
Snapchat: Das Original
Angefangen hatte alles auf Snapchat. Das ist eine App, mit der man kurze Videos (Micro-Videos) und Bilder versenden kann, die innerhalb von 24 Stunden wieder verschwinden. Das ganze kann man mit lustigen (einige sagen: infantilen) Emojis, Text, Farben, Filtern und Sticker-Bildern aufhübschen und für seine Snapchat-Fans veröffentlichen.
Wenn man seine Freunde daran teilhaben lassen möchte, was man Interessantes innerhalb der letzten 24 Stunden erlebt hat, macht man eine “Story” daraus. Alle Fotos und Videos innerhalb dieser Zeit erzählen eine Geschichte und löschen sich danach automatisch.
Was zunächst nur für Freunde gedacht war, wird mittlerweile auch von Firmen und “Stars” aufgegriffen. Damit sind Stories auch für Werbezwecke interessant geworden.
Im permanenten Kampf um unsere Aufmerksamkeit ist der Erfolg von Snapchat Stories auch der Konkurrenz nicht lange verborgen geblieben.
Seit den letzten 12 Monaten bieten Instagram, WhatsApp, Facebook , Messanger und Twitter und andere Dienste auch dieses neue Format an.
Stories: Das Format
Stories werden jetzt schon als neuer Newsfeed bezeichnet. Allerdings gibt es einige Unterschiede:
Videos sind sehr wichtig und werden (meistens) vertikal vom Handy aufgenommen. Snaps CEO Evan Spiegel (die Firma hinter Snapchat) glaubt, dass die Handy-Kamera für Stories die gleiche Bedeutung haben wird, wie es einst der blinkende Cursor am Bildschirm für Texte hatte.
- Bilder und Videos werden mit Stickern, Text und Farben kreativ “beklebt”.
- Stories werden chronologisch erzählt, d.h. der älteste Beitrag erscheint zuerst. (Im Gegensatz dazu erscheinen im Facebook und Instagram Newsfeed die neuesten Beiträge zuerst.)
- Die Inhalte werden nur mobil kreiert und konsumiert.
Werfen wir einen Blick darauf, wie Snapchats Konkurrenz Stories einsetzt.
Instagram Konzept ist dem von Snapchat ähnlich. Fotos und Micro-Videos können kreativ bearbeitet und geteilt werden. Instagram war einer der ersten, die Snapchats Stories kopierten.
Der Social Media Gigant plant ebenfalls, Stories für seine mobile App zu adaptieren. Das neue Format ist gerade eben in Deutschland ausgerollt worden. Durch Facebooks hohes Publikum ist ein großer Erfolg des neuen Features nicht unwahrscheinlich.
Nicht die ganze Story, aber man kann seinen Status als Video oder Bild für 24 Stunden seinen Kontakten mitteilen.
Twitters Geschäftsmodell ist es, den Moment einzufangen. Daraus entstand das letzte Feature: Moments. Das sind allerdings mehr Sammlungen von kuratierten Tweets. Das Format erwies sich als nicht sehr erfolgreich, weil es nicht sehr intuitiv und der Spaß-Faktor nicht sonderlich ausgeprägt ist.
Moments hat sich bisher nicht durchgesetzt und deshalb experimentiert Twitter noch mit dem richtigen Format.
Apple
Die Firma kann es sich nicht leisten, die coolen Kids zu verprellen. Deshalb hat Apple eine brandneue App angekündigt, mit denen wir die Videos und Bilder des Moments teilen können: Clips. Allerdings ist noch auf der offiziellen Webseite zur Zeit noch zu lesen: Coming soon.